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Lebendige Dimensionen der Seele erkunden - Tiefenimagination PTPP® *

Aktualisiert: 11. Dez. 2023


"Tiefenimagination wie sie Steve Gallegos lehrte, bewegt sich in meinen Augen an einer Art Schnittstelle zwischen tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie / Psychosynthese und einer spirituellen, in manchen Fällen vielleicht sogar schamanischen Ebene - auch wenn das von ihm selbst nie so formuliert wurde. Die Tatsache, dass sie innerhalb unseres westlich geprägten kulturellen Systems so wunderbar integrierbar ist, macht Tiefenimagination für mich so wertvoll. Und auch, weil es sich dabei um eine hochgradig traumasensible und zudem sehr liebevolle Arbeit handelt . Außerdem besitzt sie neben ihrer spirituellen eine zutiefst ökologische und damit zukunftsweisend lebenserhaltende Dimension."   Dr.Margrit Jütte, Kulturanthropologin

Ãœberblick:


Von Bären und Löwen


Die erste Begegnung mit meinem Herztier werde ich wohl nie vergessen: Ein kräftiger Braunbär bat mich um Honig und wollte von mir umarmt werden. Anschließend forderte er ich zum Tanz auf. Beim Tanzen verwandelte er sich abwechselnd in einen Eisbären und dann wieder zurück in einen braunen Bären, und zwar immer schön im Rhythmus der Musik. Als ich ihn fragte, ob er denn nun weiß oder dunkel sei, antwortete er zwinkernd: "Beides, denn Polaritäten gehören stets zusammen!" Ich hatte bis dahin nicht gewusst, dass Bären über Polaritäten Bescheid wissen. Wir lachten viel, er hatte genau den Humor, den ich mochte.


Dann wurde Bär plötzlich ernst und sagte, ich solle nun mein Solarplexus-Tier rufen, es brauche mich. Ein stattlicher Löwe mit goldglänzendem Fell und wärmenden, aber dennoch recht traurigen Augen erschien.

Ich fragte den Löwen, was er denn genau von mir brauchte. "Komm einfach her", antwortete dieser. Ich mochte ihn vom ersten Moment an sehr und schmiegte mich eng an das Tier. So kuschelten wir eine Weile und es fühlte sich total gut an. Plötzlich sah ich, wie eine schwarze klebrige Masse auf uns zukam und mein Löwe elendig darin versank. Alles ging sehr schnell, ich hatte ihm nicht helfen können und war außer mir ...


Eine andere Art der Traumakonfrontation


Auf einmal wurde alles dunkel. Ich bekam keine Luft mehr, empfand Panik und wollte weg. Auf einmal wurde alles dunkel. Ich bekam keine Luft mehr, empfand Panik und wollte weg. Dieses Gefühl kannte ich sehr gut, es war bis dahin immer wieder in meinem leben aufgetaucht und trotz jahrelanger Therapie und meinem Wissen um das dahinterliegende Kindheitstrauma hatte ich es bisher nicht wirklich lösen können.

Sehr spontan und unvermutet war ich an jenem Wintertag im Februar 2003 in diesem Workshp gelandet und es stellte sich nun heraus, dass ich in den allerbesten Händen war: Eligio Stephen Gallegos aus New Mexico, der knapp dreißig Jahre zuvor die Methode der Tiefenimagination PTPP entdeckt und entwickelt hatte, begleitete mich auf jener inneren Reise und riet mir nun, ein Tier zu rufen, das jetzt in diesem Gefühl bei mir sein könnte.


"Ich fand sie widerlich"


Kaum hatte ich das getan, schwirrte eine fette Fliege um meine Nase herum. Ich fand sie widerlich und wollte sie nicht. Steve schlug vor, dass ich die Fliege begrüßen und ihr erzählten solle, wie es mir mit ihr ging. Ich erzählte es ihr. Die Fliege sagte daraufhin, dass sie etwas traurig darüber wäre, aber es eben nunmal nicht ändern könnte. Während ich auf diese Wiese mit dem Tier Kontakt aufnahm, konnte ich es besser annehmen, die Fliege wurde mir jetzt sogar beinahe sympathisch. Dann kehrte das Gefühl des Erstickens zurück, und die damit verbundene panische Todesangst wuchs ins Unerträgliche.


"Erzähl das der Fliege", riet mir Steve. Die Fliege kam daraufhin ganz nah zu mir und sagte, sie würde jetzt für mich mit ihren Flügeln schlagen, damit ich Luft bekäme, während wir durch einen Tunnel fliegen. Es sei wichtig für mich, "diese Sache" zu durchqueren, meinte sie, und dass ich mich einfach an ihr festhalten soll. Mein Denken mischte sich ein, denn logischerweise war die Fliege ja eigentlich viel zu klein, als dass ich mich an ihr festhalten könnte. Das Tier propellerte mit den Flügeln und die aufkommenden Zweifel meines Denkens waren verschwunden.

"Keine Angst, ich bin bei dir", versprach Fliege und fragte: "Bist du bereit?"

Ich hatte große Angst, aber ich fühlte mich bereit. Denn genau deshalb war ich hier in dieses Seminar gekommen, das verstand ich jetzt. Fliege hielt ihr Wort. Wir flogen durch den Tunnel. Durch meinen Köprer schossen gewaltige Energiewellen, die ich ohne die Fliege und den zarten Luftstrom ihrer Flügel nicht ausgehalten hätte.

Als wir eine ganze Weile später auf der anderen Seite des Tunnels ankamen, hatte sich für mich etwas grundlegend verändert. Ich fühlte mich von einer jahrzehntelangen Last befreit.

Nachdem ich mich bei ihr bedankt hatte, sagte die Fliege, ich solle bald wieder eine Reise machen, um auch meine anderen Tiere zu treffen, sie selbst müsse jetzt aber gehen.

Ich war voller Respekt für diese großartige kleine Fliege und überwältigt von der. mir bis dahin unbekannten Art des inneren Reisens, die mir jedoch gleichzeitig selbstverständlich erschien.

So begann ich im Anschluss an dieses Erlebnis mit einer Ausbildung bei Stephen Gallegos, den ich vom ersten Moment an aufgrund seiner unaufdringlichen und zutiefst herzlichen Präsenz schätzte.


Eligio Stephen Gallegos PhD. (*15.03.1934 – †14.08.2023)

Wie alles begann ...


Prof. Dr. Eligio Stephen Gallegos, ehemals Direktor des Psychologischen Instituts der Mercer Universität (USA), hatte die Lehren C.G. Jungs studiert und mit Imaginationsreisen gearbeitet wie sie bei der Psychosynthese angewendet wurden.

Ab 1979 arbeitete er als niedergelassener Psychotherapeut an der nordamerikanischen Westküste. Zumehmend interessierte er sich für die Totempfähle, welche die dort lebenden indigenen Bewohner aus Baumstämmen schnitzen.

Das Wort "Totem" stammt aus der Algonkin-Sprache und bedeutet "Verwandtschaft" oder auch "Schutzgeist". Ein Totem, das meist ein Tier oder eine Pflanze, gelegentlich jedoch auch das Element einer Landschaft oder eine Wettererscheinung darstellt, ist auf das engste mit dem Menschen verknüpft. Eine Vorstellung, die übrigens nicht nur in Nordamerika, sondern auch in vielen anderen Indigenen Kulturen weltweit zu finden ist.


Die Anordnung der Tiere auf den Totempfählen erinnerte Stephen Gallegos an die übereinanderliegenden Energiezentren (sanskrit: Chakren, "Rad") im menschlichen Körper.

Eines Tages als Gallegos gerade beim Joggen war, zeigten sich ihm völlig unverhofft und spontan aus seinen eigenen Energiezentren geistige Bilder in Form von verschiedenen Tieren. Er begann daraufhin, mit diesen Tiere auf Augenhöhe zu kommunizieren und bekam auf diese Weise wichtige Informationen über sich selbst. Besonders beeindruckt war Steve, als die Tiere spontan in einem Kreis zusammenkamen und sich nun auch untereinander kennenlernen wollten. Sie bildeten ein Konzil und konnten ab jetzt zusammen agieren, was Steve als überaus heilsam erfuhr.

Sofort begann er, das Erlebte in den Sitzungen mit seinen Klienten anzuwenden. In seinem ersten Buch "The Personal Totempole, Animal Imagery, the Chakras, and Psychotherapy" (deutsch: "Indianisches Chakraheilen" - die Ãœbersetzung des Buchtitels stammt jedoch nicht vom Autor selbst) schreibt Gallegos:


"Ich war tief bewegt von der Art und Weise, wie die Chakratiere agierten. Sie schienen die inneren Dimensionen des Menschen zu kennen, hatten Zugang zu Informationen, die weder ich noch meine Klienten kannten. sie wussten, in welchem Tempo die Therapie ablaufen musste und wirkten auf sehr subtile und geschickte Weise ein. Außerdem waren sie sehr humorvoll. Sie waren die geschicktesten Therapeuten, die mir je begegnet waren. Sie kümmerten sich nicht nur darum, dass die Klientin geheilt wurde, sondern auch, dass sie ihre Ganzheit erlangte." E.S. Gallegos in: The Personal Totempole

So begann die Arbeit von Eligio Stephen Gallegos, der er damals den Namen The Personal Totempole Process PTPP® gab und die er seit dieser Zeit immer weiterentwickelte bis er im August 2023 im Alter von 89 Jahren die Erde verließ. Steve Gallegos war Mitbegründer und Leiter des International Institute for Visualisation Research (IIVR), das bis heute im Bereich der geistigen Bilder forscht. Er hat über mehrere Jahrzehnte weltweit Begleiter*innen für Tiefenimagination PTPP® ausgebildet, die die Methode heute international anwenden und weitertragen.



Viel mehr als Symbole


Vieles ließe sich nun analysierend zu meinem Erlebnis mit der Fliege beschreiben, doch geht es bei den Reisen in die innere Bilderwelt nicht unbedingt darum, das Erlebte sofort in die Dimension des Denkens zu übersetzen, denn die Dimension der inneren Bilder besitzt ihre eigene Intelligenz und Weisheit. Die inneren Bilder sind bei dieser Form von Imaginationsarbeit nicht vorgegeben wie es z.B. bei Phantasiereisen der Fall ist, sondern sie entstehen ganz von selbst aus der Tiefe der reisenden person heraus, welche dadurch wiederum mit diesem tiefen Ort in sich selbst in Kontakt kommt. Und an diesem tiefen Ort wohnt ein uraltes Wissen.


Die Wesen, denen wir auf unserer Reise begegnen – und die sich meistens (aber natürlich nicht immer) in Tiergestalt zeigen – sind viel mehr als Symbole: Sie sind lebendiger Ausdruck wesentlicher Persönlichkeitsanteile der Person. Sie wissen genau, was für die Person gerade ansteht und führen sie durch eine entsprechende Erfahrung. Indem wir mit diesen inneren Wesen in eine lebendige Beziehung treten, treten wir gleichzeitig in Kontakt mit unserer eigenen Lebendigkeit, bekommen Unterstützung aus unserem Inneren in unserem Wachstum und unserer Heilung und werden zudem in unserem Wohlbefinden genährt.


"Unser Hauptproblem besteht darin, dass wir die Verbindung zu den verschiedenen Teilen unseres Ichs verloren haben. Es ist eine dringende Notwendigkeit, alle unsere Teile zusammenzufügen und mit ihnen offen zu kommunizieren. Erst dann können unsere Handlungen von einem Zentrum ausgehen, das in Kontakt und Harmonie mit unserem ganzen Wesen steht." E.S. Gallegos in: The Personal Totempole

Manchmal sind die Tiere, die wir auf diesen Reisen treffen, wild und frei und voller Leben, manchmal sind sie eingesperrt, krank oder verletzt und brauchen unsere Fürsorge. Manchmal begleiten sie uns in einen Traum, der sich auf diese Weise als Wachstumserfahrung erweisen kann, manchmal zeigen sie uns verborgene Fähigkeiten und Schätze. Sie können uns den Fluss unserer Lebendigkeit und usnere ureigene Kreativität direkt erfahrbar machen. Die Tiere sind oft sehr humorvoll und sanft, aber sie können uns auch schon mal auf eine derbere Art herausfordern. Und hin und wieder verändern sie sich auch. All das geschieht von selbst.

Die Begleitperson führt die reisende Person dafür in einen Zustand tiefer Entspannung, hält ihr den Raum und wirkt auf feinfühlige Weise unterstützend darin, die Kommunikation zwischen dem Reisenden und dem, was sich gerade zeigen möchte, aufrechtzuerhalten.


"Meine Aufgabe ist es nicht, die Klientin dazu zu bringen, eine Beziehung zu mir aufzubauen, auch wenn ich mich um sie kümmere und tief bewegt bin von ihrer Entwicklung. Mein Ziel ist es, dem Klienten zu helfen, eine spezielle Beziehung zu sich selbst aufzubauen, die seine Entwicklung nährt und unterstützt",

so schrieb Gallegos zu seiner Aufgabe als Begleiter.



Ist Tiefenimagination eine Form von Schamanismus?


Wie in traditionellen indigenen aber auch moderneren Formen von Schamanismus erkennt Tiefenimagination bzw. der Personal Totempole Process PTPP® die Dimension der geistigen Bilder als Weg des Wissens an, der vor allem auch zu Heilungszwecken genutzt werden kann. Es ist ein Wissen, mit dem unsere westliche Kultur seine Schwierigkeiten hat, da es über jenes Wissen, das z.B. über das Denken oder über Sinneswahrnehmung erlangt werden kann, hinausgeht.

Erst C. G. Jung machte uns wieder darauf aufmerksam, dass das Wissen durch spontan auftretende innere Bilder eine Dimension ist, mit der wir geboren wurden und die älter ist als andere Dimensionen des Wissens wie z.B. das Denken. Auch sah er diese Ebene des Wissens aufs engste mit dem kollektiven Unbewussten und den Archetypen verbunden.

Damit sind allerdings nicht die geistigen Bilder gemeint, die Menschen willentlich erschaffen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen (z.B. wenn wir eine Person vermissen und sie uns dann absichtlich nah bei uns vorstellen, um auf diese Weise dem eventuellen Gefühl von Leere zu entgehen). Diese Art von Bildern nannte Steve Gallegos "konservierte geistige Bilder". Die Ebene der spontanen geistigen Bilder bezeichnete Gallegos dagegen als eine "lebendige Dimension mit einer eigenen Integrität", die zudem in Beziehung mit der Erfahrung von Ganzheit steht.


Auch wenn sowohl Tiefenimaginations-Reisende als auch Schaman*innen auf der Ebene der geistigen Bilder agieren bzw. kommunizieren - z.B. mit verschiedenen geistigen Führungswesen, Tieren, Pflanzen, Elementen u.a. - gibt es doch auch wichtige Unterschiede in der Handhabung dieser Ebene:

So ist Tiefenimagination weder an eine lokale Tradition und Mythologie gebunden noch kennt sie festgelegte Deutungen für die verschiedenen imaginären Wesen. Wenn einer Person auf ihrer inneren Reise beispielsweise ein Wolf begegnet, so kann dieser Wolf etwas ganz anderes bedeuten als der Wolf, der einer anderen Person begegnet. Näheres dazu weiß allein der entsprechende Wolf selbst, den man fragen kann und der dann vielleicht bereit ist, eine Antwort darauf zu geben. Tiefenimagination ist somit "kulturell flexibel" und dazu in der Lage, unterschiedliche Konzepte von Krankheit und Gesundheit, andere Weltanschauungen und Kosmovisionen organisch in den Imaginations-Flow einzubinden.

Auch braucht Tiefenimagination keinerlei schamanischer Ausstattung oder Paraphernalia.

Professionell ausgebildete Begleiter*innen unternehmen zudem in der Regel keine Reisen für jemanden anders, sprich, sie übernehmen nicht die Rolle eines Heilers.

Vielmehr unterstützen TI-Begleiter*innen andere Menschen im Kontakt und der Interaktion mit der eigenen geistigen Bilderwelt. (s. dazu auch "TIEFENIMAGINATION VS. SCHAMANISMUS" von Mary Diggin)


Das Individuum als Lebensträger - Globale Persektiven


Nach meiner ersten Begegnung mit Bär, Löwe und Fliege traf ich in der Dimension meiner Imagination noch viele andere Tiere, und befinde mich auch heute noch auf dieser großen inneren Reise. Denn jede dieser Reisen bedeutet, einen Schritt weiter zurück zu mir selbst zu kommen, zurück in meine Ganzheit und in meine ureigene Lebendigkeit und Kreativität.


"Ich erkannte immer mehr, was für bemerkenswerte Geschöpfte wir Menschen sind, jeder einzelne von uns. Wie viel Lebendigkeit in uns steckt, die weit über das hinausgeht, was wir unter Lebendigkeit verstehen. Eine Lebendigkeit, die unglaublich kreativ ist. Eine Lebendigkeit, deren Existenz wir nicht gewürdigt und die wir ignoriert haben, weil sie nicht in die Theorie unserer westlichen Kultur passt ..." E.S. Gallegos in: The Personal Totempole

Und genau in diese Lebendigkeit führen uns die Tiere und all die anderen Wesen unserer inneren Bilderwelt, wenn wir bereit sind, in die großen Dimensionen des Fühlens einzutauchen.


Aber da ist noch etwas: Die Heilung unserer inneren Landschaften ist gleichzeitig von kollektiver, ja sogar von ökologischer Bedeutung. C.G. Jung bezeichnete einst den einzelnen Menschen als "Lebensträger" des großen Ganzen. Dementsprechend besitzt das Maß an innerer und äußerer Verbundenheit jedes einzelnen Menschen eine große Wirkkraft auf alles andere, ob es uns bewusst ist oder nicht.

Denn die Beziehung, die wir zu uns selbst, zu unserem Inneren, zu unseren inneren Anteilen und damit schließlich zu unseren inneren Landschaften haben, prägt unsere Beziehung zu unseren Mitmenschen wie auch zur Erde selbst.


Oder um es mit Joanna Macy noch weiter zu fassen:

"Die Aktionen und die Strukturen, die wir schaffen, spiegeln unsere Beziehung zur Erde und zu anderen wider. Das erfordert eine veränderte Wahrnehmung der Realität - und diese Veränderung geschieht unmittelbar jetzt: als kognitive Revolution und spirituelles Erwachen - ein Wandel im Bewusstsein." Joanna Macy & Molly Brown: Für das Leben! Ohne Warum. Ermutigung zu einer spirituell-ökologischen Revolution, S. 49

Der amerikanische Psychologe Bill Plotkin, der einst mit Eligio Stephen Gallegos das Returning to Earth Instute gegründet und mit ihm viele Jahre zusammengarbeitet hat, bezeichnet in dieser Hinsicht Tiefe Imagination zukunftsweisend als

"wichtigste Quelle, um die sich entfaltende Zukunft zu erkennen, um visionäre Möglichkeiten von dem zu sehen, was wir genau jetzt entwickeln können, individuell und kollektiv ... Sie ist unsere grundlegende Quelle für jede ursprünglich menschliche Kreativität." (aus: Bill Plotkin: Wild Mind - A Field Guide to the Human Psyche, zitiert in: Joanna Macy & Molly Brown, 2017, S. 49)


Fazit


Die Tiefenimagination, mitunter auch als "Krafttier-Heilarbeit" bezeichnet, bewegt sich in meinen Augen an einer Art Schnittstelle zwischen tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie / Psychosynthese und schamanischen Praktiken.

Die Tatsache, dass sie - im Gegensatz zu Formen des indigenen Schamanismus, die an lokale Bedeutungssysteme gebunden sind – innerhalb unseres westlich geprägten kulturellen Systems so wunderbar integrierbar ist, macht Tiefenimagination für mich so wertvoll. Und auch, weil es sich dabei um eine hochgradig traumasensible und zudem sehr liebevolle Arbeit handelt .

Außerdem besitzt sie neben ihrer spirituellen eine zutiefst ökologische und damit zukunftsweisend lebenserhaltende Dimension.


© 2012 Margrit Jütte (überarbeitet 2023)



Dr. Margrit Jütte

Kulturanthropologin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Begleiterin für Tiefenimagination PTPP, Autorin, Liedermacherin. www.margrit-juette.de


Du möchtest Tiefenimagination selbst ausprobieren? HIER


*Dieser Artikel erschien in einer älteren Version erstmals in der Zeitschrift "Einfach Ja" im Jahr 2012 und nochmals in gekürzter Form in der Zeitschrift "Miteinander Sein" im Jahr 2021. Eine spranischsprachige Version erschien 2013 in der kolumbianischen Zeitschrift "Visión Chamánica".  


QUELLEN:


DIGGIN, MARY:

"Tiefenimagination PTPP® versus Schamanismus  — Unterschiede zwischen Schamanismus und dem Personal Totempole Process" - https://www.tiefenimagination.com/tiefenimagination-vs-schamanismus


GALLEGOS, ELIGIO STEPHEN:

"The Personal Totempole. Animal Imagery, the Chakras, and Psychotherapy" - Moon Bear Press. Santa Fe, USA: 1985

"Animals of the Four Windows" - Moon Bear Press. Santa Fe, USA: 1991


JUNG, CARL GUSTAV:

Erinnerungen Träume Gedanken. Aufgezeichnet und herausgegeben von Aniela Jaffé. Walter Verlag, Düsseldorf und Zürich: 2003.


JÃœTTE, MARGRIT:

Tiefenimagination und Totempfähle. Was hat der Personal Totempole Process® mit Totempfählen zu tun?Kurzer Abriss der Methode. https://www.tiefenimagination.com/tiefenimagination-vs-schamanismus

MACY, JOANNA & MOLLY BROWN

Für das Leben! Ohne Warum. Ermutigung zu einer spirituell-ökologischen Revolution. Junfermann Verlag Paderborn, 2017.





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