Reisende im Strom der Zeit
Zum Yajé (Ayahuasca)-Gebrauch der kolumbianischen Cofán.
Diese ethnographische Langzeitstudie (2000-2013) beschäftigt sich mit dem kulturellen Kontext des Gebrauches der als lebendiges Wesen angesehenen Pflanze Yajé (Ayahuasca) bei den indigenen Cofán (Putumayo, Süd-Kolumbien) sowie der damit verbundenen lokalen Ethik.
Daneben beleuchtet sie u.a. alte und neuere schamanische Netzwerke der Cofán, den Transfer ihrer Yajé-Rituale in urbane Zentren und das Ausland, die Entstehung eines neuen transnationalen Cofán-Novizentums und die Rückwirkung all dessen auf die lokale Ebene.
Die Arbeit stellt den Schamanismus der Cofán als ein offenes System in ständigem Wandel dar und versteht sich als Beitrag zur rezenten Diskussion um Ayahuasca und Globalisierung.
Berlin: LIT-Verlag / Reihe Ethnologie/Anthropology Bd. 64,
LIT-Verlag Berlin 2016
Mit Abstand das beste, nicht nur deutschsprachige Buch, über den traditionellen Gebrauch von Yagé Ayahuasca.
Ich habe mich selbst lange mit dem Thema auseinandergesetzt und war eher abgestoßen von einerseits der Kommerzialisierung und andererseits der pseudoesoterischen Idealisierung dieser Medizin.
Margrit Jütte hat das große Glück, den Gebrauch von Yagé sowohl von innen heraus beschreiben zu können, als auch als Anthropologin. Sie lebte lange bei den Cofan in der Region Putumayo in Kolumbien und schafft es, den Schamanismus der Cofan, bei dem der rituelle Gebrauch von Yagé das zentrale Element ist, verständlich darzustellen.
Der Leser wird systematisch in spirituelle Welt der Cofan eingeführt und bekommt eine Vorstellung von dem großen Respekt und Verehrung, den die Cofan und andere Völker Amazoniens dieser Medizin entgegen bringen. [...]
Arne S.